250 Jahre Caspar David Friedrich

250 Jahre Caspar David Friedrich

  • Caspar David Friedrich, Two Men Contemplating the Moon: Google Art Project
  • Home > Magazin > 04. November 2024 > 250 Jahre Caspar David Friedrich
04. November 2024

250 Jahre Caspar David Friedrich

2024 jährt sich ein wichtiger Geburtstag in der deutschen Kunstgeschichte zum 250. Mal: Caspar David Friedrich, geboren am 05. September 1774, gilt heute als einer der bedeutendsten Maler der deutschen Romantik. Caspar David Friedrich, geboren in Greifswald als sechstes Kind einer Handwerkerfamilie, studierte zunächst an der Greifswalder Universität unter Johann Gottfried Quistorp, der ihn besonders förderte, und ging dann nach Kopenhagen. Nach seinem Studium an der dortigen Kunstakademie zog Caspar David Friedrich nach Dresden und fand auf Wanderungen in der Umgebung Dresdens Inspiration für seine Malerei.

 

  • Albertinum, Das große Gehege: Michael R. Hennig (DML-BY)

Einsamkeit und meditative Landschaftsbetrachtung

Die von der Natur inspirierten Kunstwerke sind heute weltweit der Inbegriff des romantischen Sinnbildes von Sehnsucht nach der Natur; die Einsamkeit einer isolierten Figur inmitten einer meditativen Landschaftsbetrachtung ist typisch für Friedrichs Gemälde. Werke wie »Wanderer über dem Nebelmeer«, »Das Große Gehege bei Dresden« oder die »Abtei im Eichwald« lösen im Betrachter oft irritierende Gefühle und Beklommenheit aus; Fantasie und Traurigkeit sind gleichermaßen in seinen Bildern vereint.

Über 40 Jahre lang war die Stadt an der Elbe sein Lebensmittelpunkt, hier gründete er eine Familie und musste schließlich auch miterleben, wie seine Kunst aus der Mode geriet. 1906, mehr als ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod im Jahr 1840, war die Deutsche Jahrhundertausstellung in Berlin der Auftakt seiner Wiederentdeckung, die ihn als Vorreiter der Moderne feierte.

  • Albertinum: Frank Exß (DML-BY)

»Wo alles begann«

Anlässlich des 250. Geburtstages des großen Meisters widmet das Albertinum in Dresden eine Sonderausstellung den Werken Caspar David Friedrichs. Unter dem Titel »Caspar David Friedrich. Wo alles begann« werden Friedrichs Gemälde den wichtigsten Landschaftsbildern aus der Dresdner Gemäldegalerie »Alte Meister« gegenübergestellt, die ihn einst inspiriert haben. Werke von Ruisdael, Rosa und Lorrain gehörten bereits zu Friedrichs Lebzeiten zu den hoch geschätzten Hauptwerken der Galerie.

Der Ursprung des Albertinums liegt in einem Renaissancebau des 16. Jahrhunderts. Kurfürst August (1526-1586) ließ das Gebäude am östlichen Ende der heutigen »Brühlschen Terrasse«, ein architektonisches Ensemble in der Altstadt Dresdens, als damaliges Zeughaus (Waffenarsenal) errichten. Im ausgehenden 19. Jahrhundert wurde es zum Museumsgebäude umfunktioniert; der Name »Albertinum« geht auf den Ende des 19. Jahrhunderts regierenden König Albert von Sachsen zurück.

Ab 1887 waren zunächst die Skulpturensammlung und das Hauptstaatsarchiv im Albertinum untergebracht, Mitte der 1890er Jahre wurde die Sammlung durch die Abgusssammlung und zeitgenössische Plastik ergänzt. Als Dresden 1945 bombardiert wurde, erlitt das Albertinum schwere Beschädigungen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden viele Kunstschätze der Dresdner Museen in die Sowjetunion überführt; erst in den 1950er Jahren kehrten sie nach und nach zurück.

Nach mehrjähriger Renovierung und Umbau wurde das Albertinum 2010 wiedereröffnet und präsentiert sich seitdem als »Museum der Moderne« mit einer neuen Konzeption: Die »Galerie Neue Meister« und die Skulpturensammlung konzentrieren sich auf die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts sowie der Gegenwart.

Copyright

ADAC