Als Kind einer jüdischen Musikerfamilie, Vater Konzertmeister, Mutter Dramaturgin, stand für Kirill Petrenko von Geburt an fest, dass auch er Musiker, ja Dirigent werden sollte. Geboren in der sibirischen Großstadt Omsk, ging es für ihn mit gerade mal 18 Jahren zum Österreichischen Voralberger Landeskonservatorium, dann an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und vom Abschlusskonzert vom Intendanten Nikolaus Bachler engagiert als Repetitor und Kapellmeister an die Wiener Volksoper. 1999 erfolgte der Ruf als Generalmusikdirektor an das traditionsreiche Meininger Theater, wo er bis 2002 beschäftigt war und 2001 mit seinem Dirigat von Wagners »Ring des Nibelungen« in der Inszenierung von Christine Mielitz und in der Ausstattung von Alfred Hrdlicka, zum ersten Mal internationales Aufsehen erregte. Es folgten weitere Debüts an der Wiener Staatsoper (»Die Zauberflöte«), am Royal Opera House Covent Garden (»Madama Butterfly«) und an der Opéra national de Paris. 2002 trat er das Amt des Generalmusikdirektors an der Komischen Oper Berlin an. Anschließend als freischaffender Dirigent tätig leitete Petrenko unter anderem 2009 an der Bayerischen Staatsoper die Neuproduktion von Janáčeks »Jenůfa« und in Frankfurt Mussorgskys »Chowanschtschina« sowie Puccinis »Tosca«. Parallel zu seiner Opernkarriere dirigierte Petrenko unter anderem die Berliner Philharmoniker, das Concertgebouw-Orchester, das Cleveland Orchestra, das Bayerische Staatsorchester, das London Philharmonic Orchestra, das Israel Philharmonic Orchestra, die Philharmoniker Hamburg, das NDR Sinfonieorchester Hamburg, das Radio-Symphonieorchester Wien und die Wiener Symphoniker. Weitere Stationen wurden das Amt des GMD an der Bayerischen Staatsoper (2013-2020) mit Premieren wie »Die Frau ohne Schatten«, »La clemenza di Tito«, »Tannhäuser«, »Die tote Stadt« und die Uraufführung Miroslav Srnkas »South Pole« und die musikalische Leitung des »Ring des Nibelungen« bei den Bayreuther Festspielen (2013-2015). Im Juni 2015 wählten die Berliner Philharmoniker Petrenko zu ihrem neuen künstlerischen Leiter in der Nachfolge von Sir Simon Rattle. In der Spielzeit 2019/20 trat er sein Amt an.